Lernen und Gehirn – Homeschooling-special: „Konzentration“

Liebe Schülerinnen und Schüler,
trotz der Corona-Krise werden die schulischen Abschlussprüfungen stattfinden. Ihr müsst also lernen – und zwar jetzt! Das hatte ich ja schon in dem Beitrag zu den Lernzonen geschrieben. Wie sieht es aber mit eurer Konzentration aus? Ihr seid abgelenkt, nicht nur durch die Gedanken an das Corona-Virus, sondern mehr denn je durch die sozialen Medien. Viele Kontakte könnt ihr zur Zeit nur über WhatsApp und andere soziale Medien aufrechterhalten, denn treffen dürft ihr euch nicht. Das ist auch zum Lernen schlecht, denn Lernen in Gruppen ist immer gut, aber eben gerade kaum möglich. Damit ihr euch auf die Prüfungsvorbereitungen konzentrieren könnt, ist es aber ganz wichtig, dass euer Handy eben nicht auf dem Schreibtisch liegt und ihr von jedem Pling abgelenkt werdet. Ja, auch das lautlose Handy lenkt euch ab, denn allein der Gedanke daran, dass ja eine Nachricht von der besten Freundin oder dem besten Kumpel eingegangen sein könnte, beschäftigt euer Arbeitsgedächtnis. Und das ist leider sehr winzig, es kann nur circa 7 Elemente gleichzeitig aufnehmen. Und wenn ihr alle paar Minuten auf euer Handy schaut oder eure E-mails checkt, dann nimmt auch eure Willenskraft ab, diese blöde Matheaufgabe jetzt endlich zu lösen oder diesen langweiligen Geschichtstext zu Ende zu lesen… Dieses Multitasking verringert eure Konzentrationsspanne und erhöht die Fehleranfälligkeit. Also: Schluss damit!
Schafft euch eine optimale Lernumgebung: 1. Schreibtisch aufräumen, 2. Handy lautlos stellen UND weglegen, 3. ablenkende Gedanken und Pläne aufschreiben und anschließend wieder aufgreifen, dadurch wird der Arbeitsspeicher entlastet. Und ganz wichtig: 4. Pausen einplanen, am besten mit etwas Bewegung und einem Getränk.
Wenn ihr dann lernt oder etwas bearbeitet, dann bearbeitet es auch wirklich: Wichtiges markieren, Notizen machen in Form von Stichworten, Grafiken oder Mindmaps und ganz wichtig: sprecht mit anderen über das, was ihr gelernt habt. Schnappt euch ein Geschwister, Elternteil oder Freund*in, das geht auch am Telefon oder als Sprachnachricht, und erzählt alles, was ihr gemacht habt – völlig egal, ob die das hören wollen oder nicht! Hauptsache ihr befasst euch nochmal mit dem Stoff, organisiert ihn in eurem Gehirn um, fasst ihn zusammen und findet andere Formulierungen dafür. Denn nur was wir tun, verankern wir auch langfristig im Gedächtnis. Schließlich lernen wir nicht für das Abspeichern, sondern für das Abrufen des Gelernten – zum Beispiel in der nächsten Prüfung!
Viel Erfolg!